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    Deshalb sind analoge Filter KEINE Antiquität

    3 Situationen, in den analoge Filter unverzichtbar sind

    Zu Zeiten der analogen Fotografie waren sie ein Standardtool: Filter. Heute denken viele bei dem Stichwort „Filter“ erst gar nicht mehr an bunte, runde Aufsätze, die direkt vors Objektiv geschraubt werden, sondern an digitale Filter, die uns Bearbeitungsprogramme und Apps bieten. Der (entscheidende) Unterschied: Während in der digitalen Filterung nur das bereits abgebildete Foto, aber nicht der Aufnahmeprozess verändert wird, beeinflussen analoge Filter das Bild, bevor es auf den Sensor trifft, und können so die Möglichkeiten der Aufnahme erweitern. Besonders in der Naturfotografie werden analoge Filter daher nach wie vor verwendet, um einzigartige Aufnahmen zu schaffen. Hier sind drei beliebte Situationen, in denen analoge Filter unverzichtbar sind:

    1. Fließendes Wasser

    Um fließendes Wasser – also zum Beispiel Bäche oder Wasserfälle – beeindruckend in Szene zu setzen, benötigt man einen Graufilter (auch „ND-Filter“). Jeder Fotoenthusiast kennt die Bilder von Bächen, auf denen das Wasser in einer geisterhaft verschwimmenden Bewegung eingefangen ist. Dieser Effekt lässt sich grundlegend durch eine lange Belichtungszeit erreichen. So weit, so gut, aber eine sehr lange Öffnung des Verschlusses bedeutet für die Aufnahme einen extremen Lichteinfall. Selbst wenn die Blende dabei stark geschlossen ist und der ISO möglichst runtergedreht wird, ist die maximale Belichtungszeit begrenzt. Und was erst, wenn ich die Blende in einer bestimmten Situation auch gar nicht so weit schließen möchte? Es hilft nur ein Graufilter! Denn er reduziert das einfallende Licht. So können längere Belichtungszeiten erreicht werden, als es die Kamera ohne Filter bewerkstelligen könnte, und der Wasserfall wird perfekt, selbst an hellen Tagen.

    2. Spiegelungen

    Ebenfalls ein beliebtes Motiv in der Landschaftsfotografie sind Spiegelungen im Wasser – wie zum Beispiel die Spiegelung der Uferbebauung in einem Fluss oder der Alpen in einem Bergsee. Versuchen Sie eine solche Aufnahme ohne Filter, wird die Spiegelung des Motivs aber oft blass und unscheinbar. Sie tritt nicht richtig hervor. Das liegt daran, dass die Lichtspiegelung der Wasseroberfläche zu stark ist. Ein Polfilter kann die Ergebnisse deutlich verbessern, denn seine Funktion liegt darin, unerwünschte Lichtreflexe zu tilgen. Die Lichtspiegelung der Wasseroberfläche wird reduziert und die Spiegelung des Motivs im Wasser tritt hervor, Farben werden deutlicher. Erst jetzt kommt der Effekt zur Geltung und wird auch für die Nachbearbeitung greifbar.

    3. Grüne Blätterpracht

    In der Naturfotografie hat man es nicht selten mit grünen Gewächsen und Blättern zu tun. Diese jedoch auch in einem prächtigen Grün abzulichten, ist gar nicht so einfach, wie man denkt. Bilder aus dem Wald zum Beispiel sind in ihrem Ergebnis oft ernüchternd und viel weniger beeindruckend als das Original. Der Grund: Meist entstehen Spiegelungen an den Blättern von Pflanzen und diese verhindern satte Farben auf der Aufnahme. Sehen Sie nur einmal genau hin. Hilfe bietet auch hier ein Polfilter. Dieser reduziert die Reflexionen und die grünen Farben treten hervor. Nun werden Ihre grünen Naturaufnahmen endlich so beeindruckend wie mit bloßem Auge (oder noch besser?). In der Nachbearbeitung allein lässt sich das so nicht erreichen!

    Letztendlich muss man aber auch zugeben, dass einige Filterarten wirklich nicht mehr zeitgemäß sind. Farbfilter beispielsweise sind durch moderne digitale Techniken wie den Weißabgleich und die Möglichkeiten der digitalen Nachbearbeitung überflüssig geworden und damit nur noch ein Relikt aus Analogzeiten. Pol- und Graufilter hingegen sind aus der Landschaftsfotografie nach wie vor nicht wegzudenken. Sie bilden ein mächtiges Fotografie-Tool, das Aufnahmesituationen ermöglicht, die ohne Filter gar nicht umgesetzt werden könnten.

    In dem Sinne: Heben Sie Ihre Landschaftsbilder auf ein neues Level!
    Jana