Weniger ist mehr

Helfen Sie der Kamera beim Weglassen. Denken Sie daran, dass Ihre Wahrnehmung selektiv ist: Ihr Gehirn blendet Dinge aus, die Sie eigentlich sehen, aber für unwichtig erachten. Gleichzeitig betont genau diese selektive Wahrnehmung Dinge, die Ihnen wichtig sind. Denken Sie an den berühmten großen Mond, der auf Ihrer Fotografie plötzlich lächerlich klein wirkt! Ihre Kamera selektiert von sich aus nichts, sie ist nur ein neutrales Werkzeug, das alles abbildet, was da ist. Die selektive Wahrnehmung müssen Sie selbst ergänzen, indem Sie Ihr Foto so gestalten, dass der Betrachter sehen muss, was Sie ihn sehen lassen wollen. Fokussieren Sie, wechseln sie den Standpunkt, stellen Sie das Motiv um und wenn es sein muss, retuschieren Sie, bis nur noch das zu sehen ist, auf das es Ihnen ankam. Ein Fotograf ist immer auch Regisseur der Realität. Ein beliebtes Mittel ist auch die Reduzierung der Schärfentiefe: Das Motiv wird scharf hervorgehoben und störende Hintergründe verschwimmen einfach! Das setzt allerdings zweierlei voraus: (1) Sie müssen in der Lage sein, Ihre Blende manuell einstellen zu können und (2) Ihr Objektiv muss lichtstark genug sein.

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