Lichtreise – Wie sich Stimmungen je nach Tageszeit verändern (und wie du sie einfängst)
Morgenlicht
Das beste Morgenlicht erwischst Du meist zwischen Sonnenaufgang und den ersten Tagesstunden. Das Licht ist weich, die Schatten sind lang, und oft liegt noch eine frische Kühle in der Luft. Besonders spannend: das sogenannte „blaue Licht“ kurz vor Sonnenaufgang und die warme „goldene Stunde“ danach.
Nutze die tiefstehende Sonne für starke Kontraste und lange Schatten – vor allem bei Landschaft und Architektur. Achtung: Deine Weißabgleich-Einstellungen können das warme Licht entweder betonen oder neutralisieren. Spiel damit!
Mittagslicht
Mittags ist das Licht am härtesten. Die Sonne steht hoch, die Schatten sind kürzer, die Kontraste stark. Viele meiden diese Zeit, dabei hat sie durchaus ihren Reiz, wenn man weiß, wie man damit umgeht.
Suche Motive mit klaren Formen und harten Kanten. Schwarz-Weiß funktioniert mittags oft besser als Farbe – die extreme Kontrastwirkung kommt hier besonders gut zur Geltung.
Abendlicht
Die goldene Stunde vor Sonnenuntergang taucht alles in ein warmes, schmeichelndes Licht. Die Farben werden satter, die Schatten wieder länger. Die Atmosphäre ist oft ruhig, fast poetisch. Jetzt lohnt sich jede Minute. Nutze Gegenlicht für Silhouetten, Seitenlicht für Tiefe oder experimentiere mit Lens Flares. Viele Motive wirken zu dieser Tageszeit deutlich emotionaler.
Nacht
Sobald die Sonne verschwunden ist, wird Licht zum Gestaltungselement: Straßenlaternen, Fenster, Lichterketten, Leuchtreklame. Jetzt geht es weniger um die Umgebung, sondern darum, wie Licht die Dunkelheit durchbricht. Spiele mit Langzeitbelichtung, Lichtspuren, Bokeh-Effekten oder künstlichem Licht. Stativ nicht vergessen!
Bonus-Tipp: Einen Ort viermal sehen
Wähle ein Motiv und besuche es zu vier verschiedenen Tageszeiten. Halte die Veränderungen fest und mache daraus eine schöne Fotoserie. Du wirst überrascht sein, wie anders sich derselbe Ort anfühlt.
Fazit
Licht ist nie neutral. Es beeinflusst Farbe, Form, Tiefe und Stimmung. In jedem Bild, ob gemalt oder fotografiert. Wer versteht, wie sich das Licht im Laufe des Tages verändert, beginnt bewusster zu sein und gezielter zu gestalten.
Also: Pack Deine Kamera und mach Dich auf Deine eigene Lichtreise. Die besten Bilder entstehen nicht immer zur besten Uhrzeit. Sondern dann, wenn Du Dir Zeit nimmst, das Licht zu erleben.



